White and Gray Heron Flying

Der Graureiher

Schon vor 50 grau

Generelle Informationen

Der Graureiher ist die häufigste Reiherart in Mitteleuropa. Seine typische Flugsilhouette kann man vor allem durch den eingezogenen Kopf vom Kranich und vom Storch unterscheiden. Ein auffälliges Merkmal auf dem sonst überwiegend grauen und weißen Gefieder sind die leicht verlängerten schwarzen Scheitelfedern.

Verbreitung und Lebensraum

Graureiher sind heutzutage in vielen verschiedenen Lebensräumen anzutreffen. Besonders häufig halten sie sich am Ufer von Flüssen, Seen und Teichen auf. Aber auch an Küstenlagunen, auf Wiesen und auf Äckern sind sie zu finden. Wichtig ist, dass sich in der Nähe Bäume befinden, denn hier brüten die Vögel. Inzwischen gibt es auch Graureiher-Brutkolonien in recht neuen Lebensräumen wie etwa in städtischen Zoos.

Der Graureiher ist in Deutschland in Flussniederungen, Küstengebieten und extensiven Wiesen zu finden. Er brütet in Baumkolonien, die auch fern von Gewässern liegen können, allerdings kommt er oft entlang von Flüssen vor. Die meisten deutschen Graureiher sind Standvögel, aber es gibt auch Zugvögel, einschließlich Jungvögeln, die über 2000 km im Dispersionszug fliegen. Der Herbstzug erstreckt sich von Juli bis November, und die Vögel überwintern in Regionen von England bis Nordafrika, und kehren anschließend von Februar bis April zurück.

White and Gray Heron Flying

Ernährung

Der Graureiher frisst hauptsächlich Fische und Amphibien. Ausgewachsene Tiere können pro Tag 350g Fisch fressen. In den Wintermonaten, wenn die Seen zugefroren sind, frisst er aber auch gelegentlich Mäuse, Insekten und Regenwürmer. Während der Nahrungssuche sieht man Graureiher meistens alleine, da sie ein Nahrungsterritorium haben, das sie notfalls auch mit Gewalt vor anderen Reihern verteidigen.

Fortpflanzung und Brutverhalten

Männchen und Weibchen schließen sich zu meist monogamen Paarverbindungen zusammen und brüten ab dem zweiten Lebensjahr. Graureiher niesten in Kolonien. Ihre großen Nester, die aus Ästen und Reisig bestehen, sieht man oft in Baumkronen. Trotz der instabilen Bauweise und der Tatsache, dass die Nester häufig von vorherigen Reihern übernommen werden, bildet das Nest einen geschützten Ort, in dem das Weibchen zwischen März und Juni bis zu fünf Eier legt. Danach beginnt die Brutzeit, die etwa vier Wochen andauert. Die Jungtiere werden weitere acht Wochen von ihren Eltern mit Nahrung versorgt, bis sie mit etwa 50 Tagen flugfähig sind. Trotzdem kehren sie weiter 10-20 Tage zu ihrem Nest zurück, bevor sie ihre Eltern verlassen.

Gray Heron on Green Grass Field

Zugverhalten

Je nachdem wo der Graureiher lebt, ist er ein Standvogel bis Kurzstreckenflieger. Darunter versteht man, dass der Großteil der Vögel an ihrem Standort überwintert, in besonders kalten Wintermonaten ziehen sie aber in wärmere Regionen, Richtung Süden. Ihre Flugroute kann über Südeuropa bis nach Südafrika verlaufen. Aufenthaltsorte, in denen der Winter zu kalt für den Reiher ist, sind vor allem östlich und nördlich gelegene Gebiete.

Bedrohungen

Der Graureiher hat nur wenige natürliche Feinde, vor allem Seeadler, Uhu und Habicht können ihn überwältigen, schlagen aber überwiegend Jungvögel. Marder können in den Brutkolonien große Verluste bewirken, indem sie die Eier stehlen. Teilweise ist beim Menschen noch immer ein „Konkurrenzdenken" tief verwurzelt: Man gönnt dem Graureiher seine Fischbeute nicht. In einigen Ländern darf der Graureiher im Herbst gejagt werden.

Gray Heron Bird Spreading it's Wings while Perched on a Concrete Platform

Schutzstatus

Der Graureiher unterliegt wie alle europäischen Vogelarten dem allgemeinen Schutz der Europäischen Vogelschutzrichtlinie. Auf nationaler Ebene zählt der Graureiher zu den vom Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Arten. Um den Graureiher vollständig zu schützen, müsste seine Jagd das ganze Jahr über verboten, illegale Abschüsse verhindert und Störungen im Umkreis der Kolonien unterbunden werden. Brutkolonien sollten als Schutzgebiete, in denen ausreichend große Pufferzonen vorhanden sind, ausgewiesen werden.

Kunst

GRAUREIHER | Lisa Fuchs


Dieses Bild findest du zusammen mit anderen Bildern ​lokaler Vögel dank Unterstützung der Regensburg ​Netz GmbH auch auf einigen grauen Stromkästen im ​Ostenviertel und in der Innenstadt.


Ein Projekt im Rahmen des P-Seminars Biologie 2023/25

Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg